Usbekistan Reisebericht

Willkommen auf dem Familienreisen-Magazin des Reiseveranstalters For Family Reisen, Ihr Spezialist für Erlebnisreisen mit Kindern weltweit.

Usbekistan Familienurlaub

Eine orientalische Entdeckungsreise entlang der Seidenstraße

Usbekistan ist ein Land, welches uns an die Märchen aus 1001 Nacht erinnert. Alte Städte, spektakuläre Naturlandschaften und prachtvolle Bauwerke verzaubern entlang der Seidenstraße. Unsere Produktmanagerin Elena Gahr hat die neue Usbekistan-Familienreise von For Family Reisen getestet und gibt uns in ihrem Reisebericht einen Einblick in dieses für viele noch sehr unbekannte Reiseziel.

AB 10 J.
Usbekistan mit Kindern - Usbekistan for family

Usbekistan for family

Auf den Spuren der Seidenstraße
  • Übernachtung in einem Jurten-Camp
  • 1001 Nacht in Samarkand
  • Berge, Oasen & prachtvolle Bauwerke

Gruppenreise 11 Tage

(4.3 / 5)

ab 1.559 €

ab 1.459 €

Zur Reise

Anreise nach Taschkent mit Kindern

Nach einem sehr angenehmen Flug landen wir am Morgen in Taschkent am Internationalen Flughafen. Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt und sehr unkompliziert. Deutsche Staatsangehörige benötigen seit Anfang 2019 für einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen kein Visum mehr. Bei Einreise wird lediglich ein gültiger Reisepass benötigt, der über den Reisezeitraum hinweg mindestens noch drei Monate gültig ist und es wird ein kostenfreies Visum in den Pass gestempelt. Am Ausgang des Flughafens Gebäudes werden wir sehr herzlichen von unseren Partnern willkommen geheißen. Während einer 15-minütigen Fahrt vom Flughafen zu unserem ersten Hotel, erhalten wir einen eindrucksvollen Einblick in die Metropole Taschkent. Das Stadtbild spiegelt die spannende Geschichte des Landes wieder und es zeigt sich eine eindrucksvolle und einzigartige Mischung aus Bauten der Sowjetzeit und des russischen Zarenreichs, gespickt mit prächtigen, Mosaik verzierten Gebäuden wie Moscheen und Mausoleen aus den Herrschaftszeiten der Araber. Neben den architektonischen Einflüssen der Vergangenheit sind aber auch viele moderne Gebäude und grüne Parkanlagen zu sehen. Was jedoch direkt auffällt: Die Stadt ist überraschend sauber. Man sieht wenig bis gar keinen Müll am Straßenrand oder auf den Bürgersteigen liegen. Häufig kann man Menschen beobachten, die neben den Straßen oder in den Parkanlagen arbeiten und diese sauber und ordentlich halten. Nachdem wir in unserem Hotel eingecheckt sind und die Koffer auf die Zimmer gebracht haben, können wir es nicht länger abwarten und die Neugier zieht uns auf Entdeckungstour durch Taschkent. Wir beginnen in der Altstadt mit den historischen Sehenswürdigkeiten wie das Kaffali-Schaschi Mausoleum oder die Barak-Khan Medrese. Eine Medresse bezeichnet eine Schule in der Islamwissenschaften unterrichtet werden. Auch hier fällt wieder direkt auf, wie sauber und gepflegt der Vorplatz und der angrenzende Park sind. Die Bauwerke mit den wunderschönen Mosaik Verzierungen aus verschiedenen blau Tönen und türkisen Kuppeln begeistern uns in Usbekistan mit Kindern wirklich sehr.

Auch ein Besuch auf dem Tschor-Su Basar gehört zum absoluten Pflichtprogramm bei einer Reise nach Taschkent. Der Basar findet in und um eine unbeschreiblich schöne kuppelförmige Markthalle statt. Die Usbeken lieben ihre Basare und kaufen nach Möglichkeit ausschließlich dort ein. Der Basar lädt zum Schlendern ein und es kann auch gerne probiert werden. Es ist einfach wunderschön zu sehen mit wieviel Liebe zum Detail die Händler ihre Waren präsentieren. Es wird von Fleisch, Obst und Gemüse, Trockenfrüchte und Nüssen bis hin zu orientalischen Gewürzen und in Essig eingelegten Gurken alles verkauft. Wer seiner Nase folgt, landet irgendwann unvermeidlich in eine der kleinen Bäckereien in denen das traditionelle Fladenbrot im Akkord frisch in alten Lehmöfen gebacken wird. Auch hier empfiehlt sich zu probieren, gerade frisch aus dem Ofen ist ein Stück von so einem Brot einfach ein köstlicher Snack für Klein und Groß. Den Tag lassen wir bei einem traditionell usbekischen Abendessen ausklingen. Serviert wird Plov, das Nationalgericht Usbekistans. Bei Plov handelt es sich um ein One-Pot Reisgericht, welches traditionell mit gelben Karotten, Kichererbsen, Fleisch und vielen orientalischen Gewürzen in einem großen Topf zubereitet wird.

Urlaub mit Kindern in der Oasenstadt Chiwa

Früh am Morgen fahren wir zurück zum Flughafen und treten unseren Flug nach Urgentsch an. Auch hier verläuft der Check- In und die Gepäckaufgabe sehr unkompliziert. Der einstündige Flug mit Uzbekistan Airways überzeugt durch einen außerordentlich freundlichen Service des Bordpersonals. In Urgentsch angekommen fahren wir in die 30km entfernte Oasenstadt Chiwa. Die Stadt aus dem 18. Jahrhundert beeindruckt mit seiner beinahe unveränderten Altstadt, weswegen sie auch häufig als Freilichtmuseum bezeichnet wird. Innerhalb der Stadtmauer begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit und lassen uns von dem bunten Treiben durch die kleinen verwinkelten Gassen der Stadt treiben. Das Kalta Minor bildet einen schönen Orientierungspunkt in der Stadt. Der mit auffälligen blauen Keramikfliesen verzierte Turm bildet das Wahrzeichen der Stadt und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und ist eigentlich ein unvollendetes Minarett.

In Chiwa gibt es noch immer sehr viele kleine Familienbetriebe in denen traditionelle Handwerksarbeiten am Leben gehalten werden. Wir besuchen eine Seidenmanufaktur, wo jeder Schritt vom Rohstoff bis zum fertigen Endprodukt (zum Beispiel ein wunderschöner Seidenschal) in mühsamer Handarbeit zu beobachten ist. Im Anschluss schauen wir in einen Betrieb für Holzarbeiten und einen Handpuppenbetrieb hinein. Insbesondere letzteres ist für Kinder ein tolles Erlebnis. Wir dürfen dem Meister bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und uns auch später selber handwerklich versuchen und den Puppen ein Lächeln ins Gesicht malen. Im Anschluss erfreuen wir uns noch an einem kleinen Puppentheater mit den fertigen Puppen. Am Nachmittag wärmen wir uns in einer der kleinen gemütlichen Teestuben auf und genießen eine Kanne frisch aufgebrühten grünen Tee. Die entspannte Atmosphäre in den gemütlichen Stuben lädt zum Verweilen ein.

Eine absolute Empfehlung im Usbekistan Familienurlaub ist, nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal in die Altstadt zurück zu gehen. Der Kalta Minor und viele andere Gebäude werden nachts angestrahlt und die Ruhe in den Gassen verleiht der Stadt etwas Mystisches.

Durch die Wüste nach Buchara im Familienurlaub

Heute zeigt sich Usbekistan uns noch einmal von einer ganz anderen Seite. Wir fahren von Chiwa durch die Wüste Karakum entlang der Turkmenischen Grenze nach Buchara. Durch die eintönige und trockene Landschaft zieht sich eine wenig befahrene Straße gerade bis zum Horizont. Nur ab und an kommt uns ein Fahrzeug entgegen. Wir halten an und schauen uns diese lebensfeindliche Umgebung einmal etwas genauer an und lassen den Blick in der unendlichen Weite schweifen. In wenigen hundert Metern Entfernung kann man vereinzelt sogar Gebäude erkennen, die schon zu Turkmenistan gehören. Zum Mittagessen halten wir auf der Strecke bei einem kleinen familiengeführten Restaurant und stärken uns mit einer leckeren heißen Suppe und frischem Fladenbrot. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Stadt Buchara und erblicken auch dort direkt wieder wunderschöne angestrahlte Bauwerke. Nach dem Abendessen unternehmen wir mit den Kindern auch noch einen schönen Spaziergang und sammeln die ersten Eindrücke der Stadt.

Buchara ist eine der bedeutendsten Städte Usbekistans für Industrie und Wirtschaft. Die Oasenstadt entführt uns mit seinem altorientalischen Stil erneut in die märchenhafte Welt von 1001 Nacht. Produkte wie Gewürze, Seidenstoffe und Teppiche, die schon früher zu Zeiten der Seidenstraße wichtige Handelsprodukte waren, dominieren auch heute noch die Basare in den kleinen Gassen. Wir tauchen tief in die geschichtliche Vergangenheit der Stadt ein, besuchen den Sommerpalast des letzten herrschenden Emirs und lassen uns vom historischen Zentrum der Stadt und seinen Bauwerken in den Bann ziehen. Der Palast zeigt eine beeindruckende architektonische Baukunst, die die Geschichtliche Vergangenheit des Landes wiederspiegelt. Es ist eine Kombination aus russischen und orientalischen Einflüssen. Unser Stadtrundgang ist gespickt von kleinen geschichtlichen Anekdoten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten, die zum Nachdenken, oder auch zum Schmunzeln anregen. Auch hier schauen wir uns wieder einige imposante Moscheen, Mausoleen und Medressen an. Was in Usbekistan auch sehr schön ist, dass viele dieser muslimischen Gebäude auch von nicht Muslimen besucht werden können und man bekommt einen authentischen Einblick in diese Religion.

An Abend steht bei uns noch ein ganz besonderes Treffen mit dem Künstler Toshev Davlat, dessen Spezialgebiet die Miniaturmalerei ist. Ein sehr aufgeschlossener und sympathischer Mann, der uns höchstpersönlich in Empfang nimmt und in seinem gerade erst fertig restaurierten Atelier, das neben einem großzügigen Ausstellungsraum für seine zahlreichen Werke, auch eine Schule beherbergt, rumführt. Seine Arbeiten sind absolut beeindruckend. Seine filigrane Arbeit wird weit über die Grenzen von Usbekistan hinaus sehr geschätzt. Seine Kunst wird regelmäßig in Paris ausgestellt und auch einige europäische Präsidenten durfte er schon kennenlernen, darunter Angela Merkel. Wir werden zum Abendessen in sein privates Wohnhaus eingeladen und erleben einen sehr geselligen, traditionell usbekischen Abend mit seiner Familie. Auch heute wird wieder Plov serviert, es schmeckt wieder herrlich, jedoch schmeckt es ganz anders als in Taschkent. Jede Region des Landes verfolgt unterschiedliche Rezepte und Zubereitungsarten dieses Gerichtes. Was in allen Gegenden jedoch gleich ist: Plov kochen ist Männersache.

Samarkand- die märchenhafte Stadt an der Seidenstraße

Nach dem Frühstück geht unsere Usbekistan-Rundreise weiter nach Samarkand, die berühmteste Stadt Usbekistans. Besonders bekannt ist sie durch seine vielen antiken Moscheen, Mausoleen und dem Registan Platz, der zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Usbekistans zählt. Den großen Platz umgeben ganze drei atemberaubend schön verzierte Medressen (Koranschulen) aus dem 15. und 17. Jahrhundert. Jede dieser drei imposanten Gebäude wurde zu unterschiedlichen Zeiten errichtet und in erster Linie als Lehranstalt genutzt. Neben der Koranlehre wurde zum Beispiel in der Medresse des ehemaligen Herrschers Ulugh Begs, zum Teil auch von Ihm persönlich, Astronomie unterrichtet. Grundsätzlich hatten jedoch nur die Söhne sehr wohlhabender Familien die Möglichkeit, eine dieser islamischen Hochschulen zu besuchen. Neben der Koranlehre konnten andere Fächer frei gewählt werden. Eine solche Ausbildung konnte bis zu 20 Jahre dauern. Der Besuch des Registan Platzes gehört für uns zu den absoluten Highlights in unserem Usbekistan Familienurlaub. Auch wenn wir in den Städten zuvor schon viele wunderschöne Gebäude dieser Art bestaunen konnten, ist dieser prächtige und imposante Platz einfach atemberaubend. Wieder einmal kann man die Liebe zum Detail bei den Verzierungen der fast 40 Meter hohen Eingangsportale oder Minaretten beobachten. In allen drei kann man eintreten und sich frei in den Innenhöfen bewegen, umschauen und prunkvolle goldene Verzierungen auch im Inneren der Bauwerke bestaunen. Geschichtlich gesehen gilt die Stadt als eine der bedeutendsten Knotenpunkte der Seidenstraße, der Handelsroute, die China mit dem Mittelmeerraum verband. Auch große Herrscher und Eroberer wie Alexander der Große und Dschingis Khan verbindet eine Geschichte mit Samarkand.

Am frühen Nachmittag besuchen wir eine Papiermühlenfabrik in der Nähe der Stadt. Diese stammt noch aus vergangener Zeit und zeigt uns wie aus der Rinde des Maulbeerbaumes Papier hergestellt wird. Eigentlich stammt diese Kunst aus Asien, die Chinesen wurden jedoch bei der großen Schlacht von Samarkand vernichtend von den Arabern geschlagen. Überlebende Chinesische Soldaten wurden in Gefangenschaft genommen, unter ihnen auch Papiermacher, die diese asiatische Kunst in den arabischen Raum brachten. Dank den Handelsrouten der Seidenstraße gelang das Papier auf diesem Wege nach Europa. In der kleinen familiengeführten Fabrik können wir noch jeden einzelnen Herstellungsprozess des Papierschöpfens beobachten.

Von dort aus geht es für uns dann auch direkt zum Hauptbahnhof von Samarkand und wir fahren mit dem Schnellzug zurück nach Taschkent. Dieser sehr komfortable und moderne Zug erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 250km/h. In Taschkent angekommen lassen wir den letzten Abend vor dem Heimflug noch gemütlich bei einem köstlichen Abschiedsabendessen ausklingen und lassen die vergangenen Tage Revue passieren. Es wird viel traditionelle Musik gespielt, gesungen und getanzt. Der perfekte Abschluss einer unvergesslichen Usbekistan Reise mit Kindern.

Mein Fazit zur Usbekistanreise mit Kindern

Usbekistan hat mich in seiner Gesamtheit absolut positiv überrascht und nachhaltig beeindruckt. In der Vergangenheit habe ich weltweit schon sehr viele Länder bereist, jedoch hat mich schon lange ein Land nicht mehr so überrascht. Die Usbeken haben uns allerorts unbeschreiblich herzlich und freundlich in ihrem Land willkommen geheißen. Die geschichtliche Vergangenheit, die seitens unseres Reiseleiters für Groß und Klein super spannend und locker erzählt wird, macht es einzigartig. So macht Geschichtsunterricht Spaß! Die beeindruckende architektonische Meisterleistung, die im ganzen Land zu entdecken ist, haben im Usbekistan Familienurlaub bis zum letzten Tag immer wieder aufs Neue begeistert. Was mir persönlich an Usbekistan auch so unglaublich gut gefallen hat, ist das friedliche Zusammenleben der Menschen dort, insbesondere in Hinblick auf Religion. Auch wenn es ein muslimisch geprägtes Land ist, gilt Toleranz und Akzeptanz jedes einzelnen Menschen, egal welcher Religion oder Nationalität, zu den wichtigsten Geboten und das spürt man.

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