Sri Lanka Reisetipps für Familien
For Family Reisen-Expertinnen Daniela Schur und Lisa Diehl im Interview
Die Reiseroute der Sri Lanka-Familienreise
Je nach Jahreszeit bieten wir aufgrund des Monsuns unterschiedliche Reiserouten für unsere Sri Lanka-Familienreisen an. Während der Sommermonate geht es zum Strand an die Ostküste und im Frühjahr, Herbst und Winter ans Meer im Südwesten.
Bei unserer Sri Lanka Rundreise stand im Vordergrund, dass wir alle Highlights erleben. Wir haben deshalb beide Routen kombiniert und sind nach unserer Landung am Flughafen von Colombo nach Negombo gefahren. Von dort führte uns unsere Route nach Wilpattu, zum Sigiriya-Felsen und zum Dambulla-Höhlentempel. Anschließend sind wir an die Ostküste nach Trincomalee und Passikudah weitergefahren und über Kandy zur Südwestküste gelangt.
5 Highlights für Familien in Sri Lanka
Besuch bei einer Bauernfamilie
Ein Highlight, das Familien authentische Einblicke ermöglicht, ist der Besuch bei einer Bauernfamilie. Seitdem der Farmer verstorben ist, übernehmen die Bauersfrau und ihre Tochter die Aktivitäten. Ihr Hof ist an einem großen Fluss gelegen, den man mithilfe eines kleinen Katamarans erreicht.
Gemeinsam mit der Frau durften wir das landestypische Gericht namens String Hopper zubereiten: Bei dieser Kochsession wird man sehr integriert, wir haben zum Beispiel eine Kokosnuss ausgehöhlt und auf einer großen Steinplatte Chilis und andere Gewürze mit einem Mörser zerkleinert.
Beim Herstellen der String Hopper nimmt man eine Art Reisteig, den man mit einer Presse auf kleine Förmchen gibt. Das sieht aus wie keine Nester aus Reisnudeln, hat aber eine andere Konsistenz. Diese Nester werden gedämpft, und sobald fertig, nimmt man sich die runden Teiglappen und mischt diese in seiner Schale mit den anderen Zutaten.
Vielerorts isst man in Sri Lanka für gewöhnlich mit den Händen, so auch die String Hopper. Beim Vermischen mit Toppings wie Linsen, Bohnen und Kräutern zerfallen sie und sehen wieder mehr aus wie Reis. Einfach super lecker!
Raftingtour mit Kindern und Teens in Sri Lanka
Die Raftingtour auf dem Kelani-Fluss bei Kitulgala ist ebenfalls ein Highlight. Mit den Teens starten wir die Tour weiter oben am Fluss, da drei schwierigere Strömungen kommen, und die Kinder bei der Sri Lanka for family steigen weiter unten ein, wo der Fluss ruhiger ist. Die umliegende Landschaft ist einfach super schön! Auch wenn man mal nur auf dem Boot sitzt und durch die Gegend schaut, ist die Dschungellandschaft toll. Wir haben zum Beispiel Eisvögel, Affen und andere Vögel wie so Art kleine grüne Papageien beobachtet. Man hört das Rauschen des Flusses, den Wind im Wald – es ist eine rundum schöne Tour, die nicht anstrengend ist.
Der Rafting-Guide gibt Kommandos, wann man paddeln soll und wieder entspannen kann. Am Ende gibt es eine Stelle, wo man ins Wasser springen und sich treiben lassen kann, das wird den Kids sicherlich auch viel Spaß machen. Auch wenn man nicht ins Wasser hüpft, wird man ziemlich nass, da der Guide dafür sorgt.
Für das Rafting sollte man über der Badekleidung T-Shirt und Shorts tragen und Wasserschuhe anziehen. Für den Ein- und Ausstieg ist das am angenehmsten.
Übrigens: Der Film „Die Brücke am Kwai“, der den Bau der Eisenbahnbrücke in Thailand thematisiert, wurde in Sri Lanka gedreht; dort, wo wir raften. Die nachgebaute Holzbrücke wurde fast vollständig zurückgebaut, man sieht nur noch, wo die Pfeiler einst standen.
Zugfahrt im Hochland von Sri Lanka
Ein Must-Do im Sri Lanka Familienurlaub ist die Zugfahrt. Wir waren ca. 1,5 Stunden unterwegs und die Familien werden auch während der Zugfahrt vom Guide begleitet. Unser Guide war nicht dabei und so hätten wir beinahe den Ausstieg verpasst, doch es hat noch alles geklappt.
Man muss nämlich wissen, dass die Haltestationen nicht so aussehen wie in Deutschland. Es gibt eigentlich nur eine kleine geteerte Plattform, aber der Zug ist um ein Vielfaches länger, sodass wir gar nicht wussten, ob wir jetzt auf den Gleisen aussteigen sollten. Man steigt also „mitten im Nichts“ aus, wenn man im hinteren Teil des Zuges sitzt.
Die Zugfahrt ist ein tolles Erlebnis und sehr authentisch! Die Fenster sind geöffnet und man fährt durch Teefelder und Dschungel, mal hoch und runter. Viele Einheimische nutzen den Zug und so sitzt man gemeinsam in einem Abteil. Es ist natürlich keine komfortable Zugfahrt, denn es ist recht eng in den Abteilen, es gibt nur eine Stehtoilette und es rappelt quasi durchgehend. Daher sollte man sich auch nie aus der Tür vom Einstieg lehnen, wie es manche Touristen für ein Foto machen! Wenn man das Glück hat, an einem Fensterplatz zu sitzen, ist es toll. Einheimische kommen auch durch den Zug, um geröstete Nüsse, Schokolade und Kaffee sowie andere Getränke zu verkaufen.
Tierbegegnungen in Sri Lanka mit Kindern
Bei einer Sri Lanka Rundreise mit Kindern gehören Tierbegegnungen fest zum Programm. Je nach Reiseroute gehen die Familien in unterschiedlichen Nationalparks auf Safari. Wir waren im Wilpattu Nationalpark, im Udawalawe Nationalpark und im Elephant Transit Home.
Safaris in Nationalparks
Der Wilpattu Nationalpark ist der älteste und zugleich größte Nationalpark Sri Lankas. Ein Großteil des Nationalparks ist mit dichtem Dschungel bewachsen, der immer wieder durch Seen und Lichtungen unterbrochen wird. Wir haben leider keine Safari unternommen, haben aber das Big Game Camp besucht, in dem die Familien in Zelten übernachten. Das ist definitiv cool! Während der Safaris im Jeep können Sie zum Beispiel Elefanten, Bären, Wasserbüffel und Krokodile beobachten.
Im Udawalawe Nationalpark waren wir auf Safari, wo wir ganz viele Elefantenherden und auch Babys sehen konnten. Die Elefanten kommen viel näher und laufen direkt am Jeep vorbei, ganz anders als in Afrika, wo man mehr Abstand hält. Elefanten sind auf jeden Fall das Highlight, wir haben während der zwei Stunden aber auch Pfaue, Wildschweine, ganz viele Affen, einen Schakal und viele Vogelarten entdeckt. Man bleibt auch mal länger an einer Stelle und kann einfach nur beobachten und die Idylle genießen. Die Safari war insgesamt sehr entspannt.
Elephant Transit Home
Wie im Programm der Gruppenreisen haben wir das Elephant Transit Home besucht, eine Auffangstation für Elefantenwaisenkinder, die entweder verletzt sind, verstoßen wurden oder in freier Wildbahn nicht überleben würden. Die Elefanten werden aufgepäppelt, mit dem Ziel, sie wieder in die Natur auszuwildern.
Es gibt Fütterungszeiten, zu denen Touristen kommen können, um die Elefanten zu beobachten. In dem Sinne ist es eine Touristenattraktion, es ist jedoch auch wichtig zu wissen, dass das Projekt mit den Eintrittsgeldern finanziert wird und alles den Elefanten zugutekommt. So kann man besser darüber hinwegsehen, dass dort viele Touristen zusammenkommen.
Die Elefanten leben in einem sehr weitläufig eingezäunten Gelände und zur Fütterung werden nach und nach jeweils zwei bis drei Elefanten von einem Pfleger durch das Tor gelassen. Sie wissen ganz genau, wie die Fütterung abläuft: Pfleger stehen an Stationen mit Trichtern, in die Milch gegossen wird, die die Elefanten dann trinken. Es ist schön, die Tiere dabei zu beobachten. Manche sind sogar etwas bockig, wenn sie mehr trinken möchten, machen laute Töne, murren und möchten noch nicht weitergehen. Es wird sich gut um die Elefanten gekümmert, die nicht domestiziert, dressiert oder wie im Zoo gehalten werden, und die Pfleger müssen dafür Sorge tragen, dass die Tiere weitergehen und Platz machen.
Man kann außerdem ein kleines Museum und einen Souvenirshop besuchen. Unser Guide hat uns erzählt, dass er selbst mit seinen Kindern das Projekt einmal besuchen möchte, um es ihnen zu zeigen.
Strandurlaub während der Sri Lanka Familienreise
Wie bei unseren Sri Lanka for family und Family & Teens Summer Routen sind wir an der Ostküste in Trincomalee und Passikudah gewesen. Unser Strandaufenthalt bei den Sommer-Rundreisen ist daher nicht am Ende des Programms, sondern relativ in der Mitte des Reiseverlaufs. Die Strände sind recht langläufig und das Wasser ist zwischendurch ruhig, sodass man schnorcheln kann. Optional kann man surfen; An der Ostküste sind generell mehr Surfer unterwegs und die Orte versprühen Surf-Vibes, auch was die Shops mit zum Beispiel Batik-T-Shirts angeht.
Im Programm inkludiert ist eine Delfinbeobachtungstour, denn vor der Ostküste tummeln sich viele Delfinarten und mit etwas Glück kann man in den Sommermonaten auch Wale entdecken.
Bei unseren Sri Lanka-Familienreisen außerhalb der Sommermonate verbringen wir den Strandaufenthalt zum Ende der Rundreise an der Südwestküste. Das ist perfekt, um nach den Reiseerlebnissen runterzukommen und Familien können auf Wunsch ihren Aufenthalt für noch mehr Erholung verlängern. Die Hotels liegen in erster Strandreihe und man kann zum Teil vom Zimmer auf das Meer schauen – das ist schön!
Grundsätzlich ist es möglich, auch mit kleineren Kindern im Meer baden zu gehen. Man sollte jedoch immer schauen, an welchem Strand man ist und wie die Gegebenheiten sind, also wie viel Wellengang herrscht und welche Flagge am Strand gehisst wurde, an der man sich orientieren kann. Alternativ bieten alle Hotels einen Pool an, in dem die Kids sich austoben können.
Man findet meist auch Liegen und eine Beach-Bar am Meer, die Infrastruktur ist an vielen Stränden aber nicht weit ausgebaut und die Strandabschnitte sind nicht unbedingt privat.
Bei einer Sri Lanka Rundreise liegt der Fokus aber nicht auf einem Badeurlaub, da das Land nicht das klassische Reiseziel für einen Badeurlaub ist. Viel mehr macht die Mischung aus unterschiedlichsten Erlebnissen Sri Lanka so lohnend.
Tipps für die Sri Lanka-Familienreise mit Kindern und Teenagern
Ist das Essen in Sri Lanka scharf?
Das kommt natürlich immer auf den Geschmack an, ob man die Speisen (zu) scharf findet. Wenn man nicht gut scharf essen kann, sollte man vorab fragen, wie scharf die Speisen sind. Beim Kochen mit der Bauersfamilie wurden wir aber gefragt, wie scharf wir gerne essen möchten, und entsprechend hat die Bauersfrau dann Chilis hinzugefügt.
Das Essen ist im Allgemeinen sehr würzig bzw. stark gewürzt, was für unseren europäischen Gaumen meist neu ist. Es ist eine andere Schärfe, als wir sie vielleicht kennen, und klingt schnell wieder ab.
Insgesamt haben wir sehr divers gegessen. Ich bin Pescetarierin und es gab immer genug Auswahl, zum Beispiel Currys mit Linsen oder Fisch, dazu Reis, aber auch Kartoffeln und Nudeln. Auch Kinder finden immer etwas. In vielen Hotels kann man unter anderem ganz normal Pizza und Pommes bestellen. Oft gibt es auch Buffets mit großer Auswahl.
Begegnungen mit Einheimischen
Wir haben die Einheimischen zu jeder Zeit als offen, freundlich, aber nie aufdringlich empfunden. Sie waren zuvorkommend und etwas reserviert, sodass wir uns immer wohlgefühlt haben.
Unser einheimischer Guide beispielsweise war superfreundlich und professionell, und es hat ein paar Tage gedauert, bis er aufgetaut ist und mehr mit uns geplaudert hat. Die Guides tasten sich an die Gäste heran, und später haben wir auch mal Scherze zusammen gemacht.
Mit unseren etwas helleren Haaren wollten Einheimische und Inder mal Fotos machen, aber keiner war aufdringlich. Es waren allesamt nette Begegnungen.
Sri Lanka mit Kindern bei einer Gruppenreise oder individuell erkunden?
Eine Gruppenreise ist immer toll, weil so viel Spaß für die Kinder mit dem Programm geboten wird. Die Kinder und Jugendlichen können die Erlebnisse mit ihren neuen Freunden teilen, die sie auf der Reise gefunden haben.
Sind die Kinder noch kleiner, ist eine individuelle Rundreise mit eigenem Fahrer die richtige Wahl. Es geht äußerst chaotisch auf den Straßen zu und wir würden niemals selbst in den Städten, wo so viel Verkehr ist und die Menschen aus allen Richtungen mit Tuk Tuks und Bussen ankommen, Auto fahren. Es wird viel überholt und gehupt, eine individuelle Familienreise ist daher mit Fahrer die beste Wahl.
Welche Kleidung ist bei Tempelbesuchen angemessen?
Bei Tempelbesuchen, zum Beispiel auch bei dem Dambulla-Höhlentempel, sollte man darauf achten, dass die Schultern bedeckt sind und man eine lange Hose trägt, die locker ist und nicht eng anliegt.
Wir hatten noch Sportleggings von unserem Aufstieg auf den Sigiriya-Felsen an und haben uns dann vor Besuch des Höhlentempels einmal umgezogen, da es ein heiliger und historischer Ort ist.
Geld wechseln und Bezahlen vor Ort
Wissen sollte man außerdem, dass man viel Landeswährung in bar dabeihaben sollte. Man kann Bargeld in Euro mitnehmen und am Flughafen wechseln, so hat es Daniela gemacht, oder wie Lisa mit der Kreditkarte Landeswährung abheben.
Später auf der Reise haben wir nochmal Bargeld gebraucht für Eintritte. Wenn man nicht mehr genug Geld übrig hat, kann man zu einem Bankschalter gehen. Geben Sie einfach Ihrem Reiseleiter frühzeitig Bescheid, sodass er Ihnen dabei behilflich sein kann und Sie einen Bankschalter ansteuern können.
Für Trinkgeld, aber auch Snacks und Souvenirs sollte man kleinere Scheine haben, damit kann man auch im Supermarkt zahlen. Manche Läden haben Kreditkartelesegeräte, manchmal sind diese aber auch kaputt, daher sollten Sie immer Bargeld mit sich führen.
Familienfreundliche Flugverbindungen nach Sri Lanka
SriLankan Airlines bietet Direktflüge von Frankfurt nach Colombo und wieder zurück an. Alternativ gibt es auch familienfreundliche Umstiegsverbindungen über Dubai, Abu Dhabi oder Doha, sodass man sich zwischendurch die Beine vertreten kann. Man würde mittags/nachmittags in Sri Lanka ankommen und bei Abreise erst am Nachmittag oder Abend zurückfliegen, sodass man auch den letzten Tag gut nutzen kann.
Unser Fazit zur Sri Lanka Reise: Sri Lanka ist wirklich ein ganz tolles Reiseziel und sehr unbedenklich. Es gibt keine größeren Orte, wo man vorsichtig sein muss, und das Land bietet eine super Mischung aus allem.
Gerne beraten unsere Reiseexperten Sie persönlich zu unseren Sri Lanka Gruppenreisen für Familien. Wer lieber individuell und flexibel mit privatem Driver Guide unterwegs ist, dem empfehlen wir unsere Sri Lanka Individualreisen.