Reisebericht Madagaskar mit Kindern
Madagaskar Reise mit Kindern
Madagaskar ist eine Welt für sich, die es sich wirklich zu erkunden lohnt – auch oder gerade für Familien! For Family Reisen Produktmanagerin und Afrika-Expertin Andrea hat sich im Dezember 2016 auf den Weg gemacht, um unsere Madagaskar Familienreise zu testen. Sie erzählt uns, warum unsere Madagaskar Reise mit Kindern ein unvergessliches Erlebnis ist.
Das Abenteuer auf der Insel der Wunder beginnt
Die viertgrößte Insel der Welt hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Vor gut 100 Millionen Jahren von Afrika und vor gut 90 Millionen Jahren vom Subkontinent Indien getrennt, hat sich auf dem „achten Kontinent“ Madagaskar regelrecht eine eigene Welt entwickelt. Und diese Welt durfte ich erkunden!
Komplett abgeschnitten vom Rest der Welt finden sich hier Lebewesen, die einzigartig sind. Vor etwa 55 Millionen Jahren strandeten auf Treibgut einige Tiere vom afrikanischen Kontinent kommend an den Küsten Madagaskars. Das Fehlen von natürlichen Feinden sorgte dafür, dass die Neuankömmlinge sich dort geschützt vor Fressfeinden entwickeln konnten.
Ankunft in Tana – leuchtende Reisterrassen & bunte Hügel
Faszination ruft diese exotische Welt in mir wach, wenn ich an die nebeligen Urwälder, weiten Strände entlang der Küsten, die fremdartigen Rituale und Kulturen der dort lebenden Menschen, bunten Chamäleons und vor allem die quirligen Lemuren denke. Dementsprechend hoch waren meine Luftsprünge, als ich im vergangenen Dezember die Möglichkeit bekam, einmal selbst nach Madagaskar zu reisen, um die Route unserer Madagaskar Familienreise vor Ort kennenzulernen.
Ich kehrte dem beginnenden deutschen Winter an einem grauen Dezembermorgen den Rücken und machte mich auf zu neuen Abenteuern. Habe ich an alles gedacht? Visum? Gibt es bei Reisen von unter 30 Tagen der Ankunft am Flughafen. Check! Rucksack, Reisepass, Mückenschutz, Sonnencreme, Taschenlampe und Sonnenbrille – Check! Nun konnte es also losgehen.
So landete ich also in Antananarivo, kurz Tana genannt, der Hauptstadt Madagaskars. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt waren und etwas Geld getauscht, wurde ich bereits am Ausgang erwartet und los ging die Fahrt in die Hauptstadt. Der Flughafen liegt etwa eine halbe Stunde von Tana entfernt und während wir einige Dörfer durchfuhren, konnte ich bereits erste Eindrücke von Land und Leuten sammeln.
Da gab es zum Beispiel unzählige, in sämtlichen Grüntönen leuchtende Reisterrassen und rötlich gefärbte Hügellandschaften in der Ferne. Zebuherden, bunte Märkte und Frauen, die mit ihren Kindern, in bunte Tücher auf den Rücken gewickelt und große Körbe auf den Köpfen balancierend, an den Straßen entlang liefen. Bunte Obststände an den Straßenrändern, von welchen aus die Verkäufer exotische Früchte anboten, säumten die Straßen bis hin ins Zentrum der Stadt.
Nun aber wurde es spannend, wir fuhren Richtung Osten und das Bild der Landschaft wechselte nun schnell zu einem vom bergigen Regenwald bewachsenen Gebiet. Unterwegs machten wir im Marozevo Exotic Park halt, den wir auch während unserer Familienreise Madagaskar besuchen. Im Park hat man den knallbunten Chamäleons einen natürlichen Lebensraum erschaffen. Diese Tiere leben häufig in einer recht komplizierten Symbiose mit ganz bestimmten Pflanzen und weil es die leider nicht mehr überall auf Madagaskar gibt, hat man dort, in geschützter Atmosphäre, für die empfindlichen Tiere erfolgreich ein neues Zuhause geschaffen.
Im Dschungel auf der Suche nach den Indris
Weiter führte uns unser Weg nach Andasibe, wo wir auf dem Indri 2 Trail mitten durch den Dschungel marschierten und versuchten, die Indris zu finden, die dort leben. Plötzlich ertönte ein lauter Ruf, der beinahe wie eine Signaltröte aus dem Fußballstadion klang, und aus allen Richtungen ertönten zahlreiche Antwortrufe.
„Schaut mal nach oben“ riet uns unsere Führerin und da hüpfte eine ganze Familie von Indris durch die Bäume. Indris werden von den Madagassen sehr geschätzt – einem Indri etwas anzutun wäre „Fady“, ein ernsthaftes Tabu, wie uns unsere Führerin erklärte, denn sie repräsentieren die Ahnen – und dieser Kult ist in ganz Madagaskar heilig.
An das Reservat angeschlossen liegt die Vakona Reserve, hier hat man sich zur Aufgabe gemacht, Lemuren, die einmal in Gefangenschaft lebten, langsam wieder auszuwildern. Auf drei riesigen Inseln hat man zahlreiche Tiere ausgesetzt. Eine davon dürfen wir auch während unserer Familienreise besuchen, auf den anderen ist der Zutritt strengstens verboten, damit die Lemuren nicht gestört werden.
Die Tiere konnten dort erfolgreich wieder an das Leben in der Natur gewöhnt werden und einige haben sogar Nachwuchs gezeugt, was sie in Zoos beispielsweise nicht tun, wie uns unser Guide ganz stolz erzählte. Dieser Besuch wird den Kindern während unserer Familienreise sicherlich besonders gut gefallen, denn die Guides haben tolle Informationen zu den quirligen und sehr neugierigen Tieren auf Lager.
Fotogalerie: Andreas Madagaskar Reise
Weiter zur Ostküste - Highlight Palmarium
Durch die Berge führte uns unser Weg weiter in Richtung Ostküste. Bevor wir diese jedoch erreichen sollten, mussten wir unserem Tourbus für die kommenden Tage Lebewohl sagen und erst einmal auf Allradfahrzeuge umsteigen. Über eine geschwungene Piste fuhren wir bergauf und -bergab bis an die Ufer des Pangalanes-Kanals, wo wir in ein gemütliches Boot umstiegen und zum Palmarium fuhren. Das hatte ich mir so nicht vorgestellt – ein riesiger See, das Wasser klar und badewannenwarm, weiße Sandstrände und zum Ankommen ein frischer Saft und leckere Früchte – ich war total begeistert.
Die Tage im Palmarium sind definitiv ein Highlight während unserer Madagaskar Familienreise. Auch dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, Tieren aus der Gefangenschaft zu helfen und sie auf den riesigen Inseln auszuwildern.
Zudem kann man zahlreiche Pflanzen wie Vanille, Nelke und viele andere Gewürzpflanzen bestaunen. Ganz besonders angetan hatten es mir jedoch die erstaunlich großen fleischfressenden Kannenpflanzen, die dort vorkommen. Am Abend wartete noch eine ganz besondere Überraschung auf uns, denn wir durften die Aye-Ayes besuchen. Das ist sicherlich eines meiner Highlights, denn diese Tiere, die zwar ganz und gar nicht wie die anderen Lemuren eine große Ähnlichkeit mit knuddeligen Plüschtieren haben, haben einen ganz besonderen Trick auf Lager, um an Köstlichkeiten wie Kokosfleisch zu kommen, und begeistern sicherlich auch die Kinder während unserer Madagaskar Familienreise.
Ich selbst habe während der Reise ebenso köstlich gegessen und bin total beeindruckt, dass von der Kartoffel zur Mango und Litschi, Erdbeere und Kirsche, Ingwer und Papaya einfach alles auf Madagaskar wächst und bin als Vegetarierin nie zu kurz gekommen.
Stopp in der Kunsthandwerksstätte
Nun machten wir uns mit unserem Tourbus auf den Weg erneut Richtung Richtung Tana und dann in Richtung Süden. Vorbei an malerischen Landschaften fuhren wir zunächst nach Antsirabe. Unterwegs machten wir Halt in einer Kunsthandwerksstätte und ich konnte eine weitere Station unserer Madagaskar Reise mit Kindern kennenlernen und einen Einblick in die Kreativität der Madagassen erhaschen.
Es gibt wirklich kaum etwas, das nicht recycelt wird, und die Geschicklichkeit in der Bearbeitung des Materials sucht ihresgleichen. Da wurden aus Pflanzenfasern ganze Dorfszenarien, Dschungelmotive und Alltagsmomente gefertigt, Stoffe bestickt und zartestes Papier bemalt was das Zeug hält. Und wenn man zusieht, wie aus einer Coladose eine Rikscha, ein Bus oder ein Fahrrad entsteht, ist man wirklich ganz hin und weg von der Geschicklichkeit der Madagassen.
Badespaß am Indischer Ozean & Baobab Bäume
Schließlich führte mich meine Reise in Richtung Süden nach Ifaty, wo ich die traumhaften Strände des Indischen Ozeans und einen Spaziergang zwischen riesigen Baobabs genießen konnte. Diese Bäume haben es mir angetan und die Legende „der Baum habe die Götter so lange genervt, ihn zum schönsten Baum zu machen, bis diese schließlich die Nase voll hatten und ihn einfach mit der Krone voraus in den Boden steckten, sodass nur noch die Wurzeln über dem Stamm zu sehen sind, und der Baum somit nicht mehr meckern kann“ scheint gut nachvollziehbar, wenn man vor diesen Riesen steht.
Mein Fazit: Madagaskar mit Kinder ist ein Muss für Naturliebhaber
Viel gesehen und gelernt habe ich während meiner Zeit auf dieser Wunderinsel, deren Menschen stets mit einem Lächeln im Gesicht alles über dieses so weit entfernte Deutschland hören wollten und mir im Gegenzug von ihren Sitten und Gebräuchen erzählten und einen tiefen Einblick in ihre Lebensweise gewährten.
Ich habe sogar etwas madagassisch gelernt: Tonga Soa – willkommen! Und wie mir eine alte Dame zuflüsterte: „Wer einmal hier war, der kommt immer wieder nach Madagaskar.“ Ganz klar: daran werde ich mich halten! Und mein großes Fazit zur Madagaskar Familienreise lautet: Wer einmal während einer spannenden Familienreise eine ganz andere Natur- und Pflanzenwelt kennenlernen und noch dazu in eine fremde Kultur eintauchen möchte, der ist auf Madagaskar genau richtig!