Privatreise Südafrika mit Kindern
Tierbegegnungen in und um Makutsi
Familienurlaub in Südafrika auf der "Lodge ohne Zaun"
Dass sich Südafrika hervorragend als Urlaubsort für Familien mit Sinn für das Abenteuer eignet, ist längst kein Geheimnis mehr. So hat es auch Herrn Kober zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern hierher verschlagen als er auf unserer Reise "Südafrika for family individuell" unterwegs war. Ganz nach dem Motto der Reise, dass da lautet "Afrika erleben", ließ sich die Familie von der atemberaubenden Tierwelt in Südafrika mitreißen. Und obwohl die großen, tierischen Sehenswürdigkeiten des Landes, nämlich die "Big Five" (Afrikanischer Elefant, Spitzmaulnashorn, Afrikanischer Büffel, Löwe und Leopard), auch zu sehen waren, bewies Familie Kober Sinn für's Detail. Von Käfern und Schmetterlingen bis hin zu Schlangen, Echsen und Vögeln bot die Gegend um Makutsi seinen Besuchern eine gewaltige Artenvielfalt, die diese Familienreise nach Südafrika zu etwas ganz Besonderem machte.
Kleine, vielfältige Tierwelt Südafrika
Bei all der Begeisterung über die möglichen Begegnungen mit den Big Five während eines Urlaubs auf Makutsi vergißt man leicht, dass es im Camp und auf den Ausflügen während Familienreisen nach Südafrika auch eine Menge auf ihre Art ebenso spektakuläre Kleintiere zu sehen gibt. Vor allem natürlich im südafrikanischen Sommer. Ein paar davon möchte ich hier kurz vorstellen. Man muss dabei gar nicht weit gehen, um Interessantes zu sehen. Fast an jedem Rondavel findet man z.B. die kunstvollen Brutgefäße der Töpferwespe, die an antike Keramik erinnern.
Das Weibchen baut aus einem Lehmgemisch einzelne Brutzellen und legt je ein Ei hinein. Als Futtervorrat kommen dann noch Insektenlarven hinzu und fertig ist die Töpferwespenkinderstube. Auf der Suche nach Futter für den Nachwuchs lebt Mutter Töpferwespe allerdings im Camp nicht ungefährlich. Gerade an der River Lapa nutzen oft große Raubfliegen der Art Hyperechia marshalli das Holzgeländer als Ansitz für ihre Jagd, der wie auf dem nächsten Bild eben auch Töpferwespen zum Opfer fallen.
Wenig beliebt bei vielen sind die kleinen Skorpione, die man nachts oft in den Rondavels finden kann. Manche leben gar dauerhaft im Innenbereich der Waschbecken und quetschen sich teils abends durch die Abflusslöcher in die Keramikschale. Aber keine Angst, auf Makutsi handelt es sich meist um harmlose Vertreter der Familie Ischnuridae, die kaum Giftwirkung haben. Wenn sie einen stören, setzt man sie am besten einfach ein paar Meter vom Rondavel entfernt ins Freie.
Weitere nächtliche Gäste im Haus können auch die Baumfrösche der Art Chiromantis xerampelina sein. Gegen Austrocknung schützen die Frösche sich durch eine besondere Hautstruktur. Weisse Färbung hilft zusätzlich, Wärmeaufnahme zu verhindern und entsprechend ist dieses Exemplar gefärbt, das sich als Tagesruheplatz ausgerechnet eine Lampe ausgesucht hat.
Bei Regen färben sich die Frösche braun und bald findet man überall über freien Wasserflächen ihre leuchtend weissen Schaumnester von Büschen und Bäumen hängen.Weitere interessante Begegnungen kann man übrigens auch schon im unmittelbaren Umkreis des Rondavels machen. Im Sommer ist dort häufig z.B. der hübsche Ölkäfer Mylabris oculata, der nahe mit unserem heimischen Maiwurm verwandt ist. Ebenso wie dieser hat er einen interessanten Lebenszyklus als Bienenparasit und ebenso wie sein nordischer Verwandter kann er schwere Hautirritationen hervorrufen, wenn man ihn versehentlich zerdrückt. Daher wird er auch Blister Beetle genannt.
Ebenfalls häufig sind die Riesentausendfüsser, die auf Makutis in verschiedenen Arten vorkommen. Das obige Bild zeigt eine Paarung. Wenn die Nyalas oder Barbarossa, die Campgiraffe, mal wieder frischen Dung hinterlassen haben, sind auch die Pillendreher bald zur Stelle. Nur selten halten sie still, meist haben sie viel zu tun und ist eine Dungkugel endlich fertig, wird sie im Eiltempo abtransportiert.
Gar nicht häufig findet man die augenlose Wurmschlange (Leptotyphlops spec). Mit gerade mal 15 cm Länge bei der Dicke eines Schnürsenkels zählt sie zu den kleinsten Schlangen der Welt. Dieses Exemplar war, wohl auf der Suche nach Beute, auf einer Ameisenstraße unterwegs:
Erheblich größer, aber sehr hübsch gefärbt ist ihre Verwandte, Schlegels Blindschlange. Auch dieses hübsche Tier lebt sehr versteckt, ist aber vergleichsweise häufig zu finden, wenn man denn weiß, wo man suchen muss.
Eine weitere im Camp anzutreffende Schlange ist die gefleckte Buschschlange. Eine hübsche harmlose Baumschlange, die aber oft mit der giftigen Boomslang verwechselt wird.
Natürlich kann man im Camp auch Schlangen finden, die tatsächlich giftig sind. Wohl die häufigste davon ist die Mozambique Speikobra. Aber auch dieser Schlange begegnet man fast nur, wenn man gezielt nach ihr sucht, denn sie geht den Menschen lieber aus dem Weg.
Geht man mit offenen Augen durchs Camp, kann man noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Tiere finden. Ich zeige hier nur beispielhaft einige wenige davon: Die Achatschnecken beeindrucken vor allem durch ihre Größe. Das nächste Bild zeigt ein bestenfalls mittelgroßes Exemplar.
Eine Vielzahl von Spinnen kann man im Bereich des Camps beobachten. Hier zwei der weniger oft gesichteten Arten: Das folgende Bild zeigt eine Biscuit spider, Isoxya tabulata. Und tatsächlich erinnert das Tierchen ein wenig an einen Butterkeks.
Nachfolgend sieht man eine Tarantelmutter, die ihre frisch geschlüpften Babies immer auf dem Rücken bei sich trägt.
In trockeneren, sonnenexponierten Bereichen des Camps kann man vereinzelt Wohnröhren von Vogelspinnen der Gattung Augacephalus finden.
Schöne Schmetterlinge gibt es auf Makutsi natürlich viele zu sehen. Ich zeige hier nur beispielhaft den Afrikanischen Monarch.
Natürlich lassen sich auch größere Tiere im Camp blicken: Diese beiden Nyalas haben bei unserem letzten Aufenthalt oft spielerisch direkt vor unserer Terrasse ihre Kräfte gemessen.
Auch Impalas sind häufige Gäste, die bestaunt werden können. Ein Highlight für viele Gäste war dieses Hippo, dass sich gerade die Stelle des Makutsiufers für einen Landgang ausgesucht hatte, die direkt der Flusslapa gegenüberliegt.
Apropos Hippo…nicht vorenthalten möchte ich dieses stimmungsvolle Bild eines sich putzenden Textorweberweibchens, es entstand am Hippo Hide, dem Hauswasserloch.
Ebenfalls häufig sieht man in der Gegend übrigens auch den nahe verwandten und sehr ähnlichen Maskenweber. Hier ein Männchen mit frischem Nistmaterial:
Auf dem Weg vom Camp zum Hippo Hide konnte ich einmal einen sehr schönen Weisskehlwaran fotografieren.
Es lohnt sich also auch, auf dieser kurzen Strecke, die Augen aufzuhalten. Abends und nachts ist die Bewegungsfreiheit im Camp natürlich eingeschränkt. Doch auch im Bereich der Lapas findet man vor und nach dem Abendessen einiges. Hier z.B. der beeindruckende Schmetterling, der sich aus dem berühmten Mopanewurm entwickelt.
Großen Krach machen zeitweise Kröten der Art Bufo granulosus, die doch tatsächlich im großen Pool laichen. Hier ein quakendes Exemplar:
Auch nachts, doch eher auf Game drives, kann man, wenn man weiß wie, auch Chamäleons entdecken. Die Tiere ziehen sich zum schlafen in die äußersten Zweigspitzen von Büschen zurück und werden ganz hell. Leuchtet man mit einer Taschenlampe die Büsche gezielt ab, entdeckt man leicht die stark reflektierenden und dann ins Auge fallenden Tiere. Tagsüber ist so ein Fund reine Glückssache. Hier ein ob der Störung äusserst erbostes junges männliches Lappenchamäleon:
Zum Schluss noch ein paar Bilder von Ausflügen. Auf einer Fahrt in den Krügerpark erfreuten wir uns am Anblick dieses prächtigen Elefanten, als unsere Fahrerin Monika zufällig in den Rückspiegel sah. Da überquerte doch tatsächlich einer der so selten zu sehenden Leoparden ganz ungeniert im Schrittempo die Straße.
Bis wir zurückgestoßen waren, war er schon fast wieder im Busch verschwunden, ein halbwegs brauchbares Foto konnte ich aber noch schießen.
Bei dem Ausflug zum Blyde River Canyon sollte man über der grandiosen Aussicht nicht vergessen, auch nach den äußerst hübschen beschuppten Bewohnern dieser Gegend Ausschau zu halten. Besonders farbenprächtig sind die Männchen der Plattgürtelechsenart Platysaurus orientalis, wogegen die Felsenagamen vor allem durch ihr lebhaftes Wesen bestechen.
Es gäbe noch vieles zu zeigen, dem man auf und um Makutsi begegnen kann, doch ich will jetzt an dieser Stelle schließen, um nicht letztlich doch noch zu langweilen. Um das klassiche Bild von Afrika nicht zu sehr zu verwässern, zeige ich aber hier noch eine neugierige Junggiraffe als Abschiedsgruß.
Wir bedanken uns herzlich bei Ingo Kober für seinen spannenden Reisebericht.