Unser Reiseleiter der Israel-Reise mit Jugendlichen
Etai Paldi begleitet die neue Israel-Familienreise
1. Herr Paldi, warum haben Sie sich entschieden in Israel Reiseleiter zu werden?
Als Kind und Jugendlicher waren Wandern und Ausflüge in meinem Land immer eine wichtige Freizeitbeschäftigung. Später kam dazu, dass ich über die Freundschaft zu ein paar jungen Deutschen, die eine Volontariat in Israel absolvierten, auf die Idee gekommen bin, die deutsche Sprache zu lernen. Somit konnte ich später mit dem Erwerb des Fremdenführer-Lizenz mein Hobby in einen sehr schönen Beruf verwandeln.
2. Was hat Sie bewogen nach Deutschland zu kommen?
Im Jahr 2000, bedingt durch die Eskalation in der Israel Palästina Konflikt (die Intifada), kam es zu eine große Krise in der Tourismus in Israel. Die Besucherzahlen brachen ein und erst nach 5-6 Jahren konnte sich die Lage wieder erholen. Für mich war die Kriese ein Signal, mich neu zu orientieren und etwas zu lernen, was "Wetterfester" ist. So bin ich nach Deutschland gekommen und habe in Münster Maschinenbau studiert. Ach ja.. und mit der Liebe hat der Wechsel nach Deutschland natürlich auch zu tun - aber dazu mehr ein anders mal...
3. Vor ein paar Jahren haben Sie dann ihren Beruf in Deutschland an den Nagel gehängt und sind nun erneut als Reiseleiter und Reiseveranstalter tätig - wie kam es dazu?
Nach der Geburt meiner jüngere Tochter 2010, habe ich mich entschlossen, in Jahr in Elternzeit zu gehen. Ich war der erster Vater in der ziemlich große Belegschaft einer Maschinenbau Firma, der seinem Chef einer solche Mitteilung machte. Während meiner Elternzeit wollte ich mir einen Traum verwirklichen und mindestens noch einmal eine Gruppenreise in Israel betreuen. Ich wollte die Reise aber komplett von A bis Z konzipieren und organisieren! Für mich war das eine gute Abwechslung zwischen Fläschchen und Windeln: Telefonieren, Flyer in der Fußgängerzone in Münster verteilen (das ging mit meiner Tochter schlafend im Tragetuch besonderes gut) und zum Schluss 12 Tage die Gruppe in Israel begleiten. Diese Reise, die einen sehr persönlichen Charakter hatte, ist sehr gut bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer angekommen und hat bei mir und den Gästen Lust auf viel mehr ausgelöst. Daher habe ich damals den Schritt gewagt, meine gut bezahlte und sichere Stelle zu verlassen, und machte mich mit der Agentur "Israel mal anders" als Reiseveranstalter und Nischenspezialist für meine Heimat selbstständig. Heute, 5 Jahre Später bin ich sehr glücklich mit dieser Entscheidung.
4. Was ist Ihnen in der Vermittlung vor Ort wichtig? Worauf kommt es Ihnen als Reiseleiter vor Ort an?
Die Philosophie meiner Reisen, sehr kurz zusammengefasst, lautet: Die Menschen, denen man in Israel und in Palästina begegnet (das sind oft meine persönliche Freunde und Bekannte) sind interessanter als die Orte, die man besichtigt und damit sind Begegnungen wichtiger und bereichernder als pures Sightseeing. Natürlich werden wichtige Sehenswürdigkeiten nicht links liegen gelassen - aber letztendlich - die richtige Mischung macht es.
5. Was war Ihr schönstes Reiseerlebnis mit einer Gruppe?
Es gab schon sehr viele schöne und lustige Momente. Spontan fällt mir fangende Geschichte ein: Mit einer kleinen Gruppe ginge ich durch die Straßen von Jerusalem, in der Nähe des Ultraorthodoxenviertel Mea Shearim. Dort leben die konservativsten Orthodoxe Juden des Landes - nicht immer in Harmonie mir ihren nicht konservativen jüdischen Nachbarn. Als ich der Gruppe mehr über das Leben in dieser für einen Europäer sehr fremden Kultur erzählte, nährte sich ein Mann und lauschte. Zunächst war er sehr misstrauisch und nicht ganz freundlich. Als er aber offensichtlich merkte, das wir seinem Wohnort und seiner Kultur mit Respekt und Neugier begegnen, hat es sich schließlich der Gruppe angeschlossen, wollte wohlwollend meine Infos ergänzen und Fragen von den Reisenden beantworten. Die Gruppe hat ihn wunderbar verstanden! Nur ich hatte meine Schwierigkeiten mit seinem Schweizerdeutsch.
6. Sie sind Familienvater. Unterscheidet sich das israelische Familienleben vom deutschen?
Eine typische israelische Familie gibt es eigentlich nicht. In Israel leben die unterschiedlichsten Kulturen weitgehend nebeneinander: Juden haben sich aus der ganzen Welt in dem kleinen Land versammelt und leben neben Christen und Muslimen, die in diesem komplexen Gefüge einer jüdischen Mehrheit mit mehr oder weniger Erfolg integriert sind. Das Familienleben ist auch in der dritten und vierten Generationen sehr stark von der jeweiligen Ursprungskultur geprägt.
7. Was ist das Besondere an der neuen Isarel Familienreise mit Jugendlichen von For Family Reisen aus Ihrer Sicht?
Die Konzeption dieser Familienreise war eine große Herausforderung. In der Regel ist das Zielpublikum bei meinen Reisen zwischen 40 und 70 Jahre alt. Bei der "Teens on Tour" Reise nach Israel war der Ziel, Inhalte und Aktivitäten für Familien in die Reise zu integrieren und doch die Ansprüche einer Studienreise beizubehalten. Ich wollte nicht den einfachen Weg gehen und durch Zoobesuche oder ähnliches Familien auf die Reise locken. Viel mehr werden wir Themen behandeln, die das Land bewegen - und das zum Teil aus der Perspektive von Jugendlichen in Israel. Ich trauen den jungen ReiseteilnehmerInnen also einiges zu!
8. Warum lohnt es sich, Israel einmal als Familie mit Jugendlichen zu besuchen?
Eine Israel-Reise konfrontiert seine Besucher immer mit sehr interessanten, teilweise kontroversen Themen und regt zum Nachdenken an. Die Israel Teens on Tour Reise wird garantiert interessante Gespräche zwischen Eltern und ihren Kinder auslösen - aus meiner Sicht sehr wertvolle Erfahrungen, die man als Familie gemeinsam teilen sollte. Wir erleben eben andere Bilder, als man bei einer Familienreise in Freizeitparks oder in einer Ferienanlage sammelt. Natürlich wird aber auch auf dieser Reise eine gute Portion Fun nicht fehlen!
9. Was ist ihr Geheimtipp auf dieser Reise? Warum sollte eine Familie diese Reise nicht verpassen?
Geheimnisse aller Art werden erst auf der Reise gelüftet: Davon erwarten uns jede Menge!
10. Was sollte unbedingt mit ins Gepäck für die Israel Teens on Tour?
Ein guter Portion Neugier und Offenheit für ein Land, dass so spannend und vielseitig ist wie kaum ein anderen. Wichtiger ist allerdings, was auf kein Fall im Koffer landen darf: nämlich Vorurteile.
11. Wie sicher ist Israel als Reisedestination aus Ihrer Sicht aktuell und wie beraten Sie Reisende, die sich unsicher fühlen?
Mit der Frage werde ich oft konfrontiert und eine einfache Antwort gibt es nicht. Die Schlagzeilen, die der Konflikt zwischen Israel und Palästina produziert, schaffen jeodch aus meiner Sicht, ohne die Ereignisse verharmlosen zu wollen, ein etwas verzerrtes Bild von der realen Sicherheitslage vor Ort. Mindestens genauso oft, wie mir diese Frage gestellt wird, höre ich von meinen Gästen, die nach einer Reise zurück nach Deutschland kommen, dass spätestens nach dem ersten Reisetag mögliche Bedenken spurlos verschwunden sind. Immerhin entschieden sich jährlich rund 3 Millionen Menschen für eine Reise nach Israel - ca. ein Zehntel von denen sind Deutsche. Gern beraten wir Sie auch zu Ihren Fragen persönlich.
For Family Reisen bedankt sich herzlich für das Interview bei Etai Paldi.